Der kleine Rote Traktor und das Sequenzkalkül
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Also ähnlich wie das Sequenzkalkül der AL nur mehr.
Problem: freie Variablen die gabs in der AL ja nicht. Wir ersetzten alle freie Variablen durch "Konstanten" also aus wird zu
Also nun erweitern wir die Signatur mit den Konstanten und alle sind zunüchst erstmal frei.
Eine Sequenz ist dann wieder und ist gültig wenn alle Modelle von mindestens auch eine Formel aus erfüllt.
Axiome sind:
Alle Formeln der Form sind Axiome (logischerweise)
Die Schlussregeln sind:
Ableitbarkeit
Eine Satz ist ableitbar aus einem Axiomssystem (), wenn eine endliche Teilmenge existiert mit
Eine Sequenz ist ableitbar, wenn es eine ableitbare Sequenz gibt mit mit
Eine Satzmenge wo jeder Satz aus der Signatur ableitbar ist, heißt inkonsistent.
Jetzt wirds blöde: Vollständigkeitssatz
gdw. .
ist genau dann konsistent, wenn erfüllbar ist.
Kanonische Modelle und Herbrand
Herbrand-Strukturen sind bissle irritierend. Sie besitzten genau die Elemente der Terme der Signatur. Vergesst also die Bedeutung hinter den Zeichen.
Genauer: Eine Herbrand-Struktur zu der Signatur (die min. ein Konstantensymbol erhält) ist eine -Struktur Was ist im Universum drin: Alle Symbole (Grundterme) also für z.B. Die Funktionen werden dann simple definiert Also wir schreiben die sachen einfach hintereinander. Für also z.B.
Die Relationen machen wir ähnlich: Für eine Herbrand-Struktur , wobei eine Menge von -Sätzen ist.
Also wenn eine Kante enthält fügen wir die auch bei der Herbrand-Struktur hinzu.
Gleichheit ist aber noch nicht gegeben, da zwei gleiche Terme wie 2 = +11 zwar in der Struktur stimmen, aber nicht in der Herbrand-Struktur: 2 ist halt eben nicht Syntaktisch gleich zu +11.
Kongruenzrelationen
Wir bilden also jetzt etwas was wir schon aus DS kennen. Eine Kongruenzrelation. Wir fassen alle Terme die in der Struktur die gleiche Bedeutung haben zusammen zu einem Ding (genauer zu einer Kongruenzklasse). Z.B. etc.
Die Kongruenzrelation ist also eine Äquivalenzrelation auf .
Hierfür definieren wir: gilt :
- gdw.
Und wir sagen ist die Kongruenzklasse.
Aufpassen ab hier verwende ich wieder als Kongruenzklasse und nichtmehr als Interpretations ausführung.
Faktorstrukturen
Was ist das jetzt schon wieder:
Wir haben jetzt alle Kongruenzklassen. Nun bündeln wir die Sachen zu einer Faktorstruktur zusammen
Also das Universum ist nun
Und wir definieren Genauso die Relation: gdw.
Wir möchten jetzt Konzepte kombinieren
Wir haben Apple (Herbrand-Strukturen) und Pen (Faktorstrukturen) und möchten jetzt ApplePen machen.
Wir müssen aber trotzdem noch Sachen zu hinzufügen damit das Problem der Gleichheiten sich durch die Faktorstrukturen löst.
Hierfür
Eine Menge ist unter Substitution abgeschlossen, wenn für jede Formel und jede Grundterme gilt:
- entählt
- Wenn und dann auch
Wenn also jetzt (sonst erweitern wir halt) unter Substitution abgeschlossen ist, bilden wir eine Kongruenzrelation für die Herbrand-Struktur bilden: Für bel. Grundterme setzten wir:
gdw.
Dann nehmen wir die Faktorstruktur von der Herbrand-Struktur mit der Äquivalenzrelation und bekommen unser tolles:
Das heißt dann das kanonische Modell
Für jeden atomaren Satz gilt: gdw.
Wofür das alles
Wofür brauch man das: gar nicht. Es sei denn man will den Volständigkeitssatz beweisen. Wollen wir aber nicht wurde ja schon. Hierfür braucht man aber auch noch Hintikka-Mengen die vllt wann anders mal mache. Für die Klausur sind aber Faktorstrukturen und Herbrand-Struktur durchaus wichtig.
Jetzt aber weiter zu den wichtigsten Sätzen der Vorlesung:
LS : Jede erfüllbare abzählbare Satzmenge, hat ein abzählbares Modell
Kompaktheitssatz der Prädikatenlogik:
ist erfüllbar gdw. jede endliche Teilmenge von erfüllbar ist.
gdw. eine endliche Teilmenge mit existiert.
Und der zweite Löwenheim-Skolem:
LS : Sei
- besitzt beliebig große Elemente (also für jedes ex. mit ). Dann hat auch ein unendlich großes Modell.
- Wenn ein unendlich großes Modell besitzt. Dann gibt es zu jeder Menge ein Modell mit einem Universum das min. genauso Mächtig ist wie .
Zudem:
Sei eine unendliche Struktur. Dann gibt es ein mit , aber
Nichtstandard-Modelle
Ein Nichtstandard-Modell ist elementar äquivalent, aber nicht isomorph. Dank Skolem wissen wir: Es gibt ein abzählbares Nichtstandard-Modell der Arithmetik
Außer dem PCP ist die Prädikatenlogik damit durch.