Die drei ??? (Axiomatisierbarkeit und Isomorphie)

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Die Drei ???

Ich habe auf den Titel gewartet... Hier wirds schwer.

Aber fangen wir mal wieder bei den Grundlagen an.

Axiomatisierbarkeit

  1. Eine Klasse: Wichtiger Begriff ist nur etwas wie eine Menge. Sie umgeht aber dabei Sachen von Mengen die Problematisch sind (Menge aller Mengen etc.). Trotzdem behandelt Klassen einfach so als ob sie Mengen sind.

Z.B. sei (τ\tau) die Klasse aller τ\tau Strukturen.

  1. Mod(Φ)\text{Mod}(\Phi) (Modellklasse): Beschreibt die Klasse die Φ\Phi beschreibt. Also sie besteht aus allen τ\tau-Strukturen A\mathfrak{A} mit AΦ\mathfrak{A} \models \Phi Also noch simpler: Die Sammlung aus den τ\tau-Strukturen wo Φ\Phi unter allen Belegungen gilt.

  2. Eine Klasse KK wird von Φ\Phi axiomatisiert, wenn K=Mod(Φ)K=\text{Mod}(\Phi) also relativ klar alle Strukturen in KK erfüllen Φ\Phi aber keine anderen.

  3. Eine Klasse KK ist endlich/elementar axiomatisiert wenn Φ\Phi endlich ist

All diese Sachen gelten ob Strukturen/Strukturklassen axiomatisierbar sind. Aber auch in einer Struktur können Teilmengen (elementar) definiert werden

Eine Relation RArR \subseteq A^r wird definert wenn eine Formel φ\varphi existiert mit R=φAR=\varphi^\mathfrak{A} (Hierbei ist zu erkennen, dass eine Formel φ(x1,...,xr)\varphi(x_1, ..., x_r) einige Tupel als Wahr (also in φA\varphi^\mathfrak{A}) und manche als Falsch erkennt.

Dies gilt genauso für Konstanten aAa \in A, wenn eine Formel φ(x)FO(τ)\varphi(x) \in FO(\tau) existiert mit (A)φ(a)\mathfrak(A) \models \varphi(a) aber kein anderes bAb \in A

Isomorphie

Ohoh. Ich erkenne den Unterscheid nichtmehr. 😨

Ok ja also. Zwei Sachen sind isomorph wenn sie außer Unbennung nicht unterscheidbar sind. Also Formal: Es gibt einen Isomorphismus π:AB\pi: A \to B so dass:

  • Jede Relation (a1,...,ar)RA(a_1, ..., a_r) \in R^\mathfrak{A} gdw. (πa1,...,πar)RB(\pi a_1, ..., \pi a_r) \in R^\mathfrak{B}
  • Das für jede Funktion πFA(a1,...,an)=fB(πa1,...,πan)\pi F^\mathfrak{A}(a_1, ..., a_n) = f^\mathfrak{B}(\pi a_1, ..., \pi a_n)

Kurzschreibweise für isomorphie: AB\mathfrak{A} \cong \mathfrak{B}. Ein Isomorphismus π:AA\pi : \mathfrak{A} \overset{\sim}{\to} \mathfrak{A} heißt Automorphismus (wie Autobiographie und so)

Eine Struktur heißt Starr, wenn alle Automorphismen Aut(A)\text{Aut}(\mathfrak{A}) nur die triviale 1A1_\mathfrak{A} enthält.

Und nun zu den wichtigen Sätzen:

Isomorphielemma: Sei π\pi Isomorphismus, dann gilt für alle φ(x1,...,xn)FO(τ)\varphi(x_1, ..., x_n) \in FO(\tau) und alle a1,...,anAa_1, ..., a_n \in A:
Aφ(a1,...,an)\mathfrak{A} \models \varphi(a_1, ..., a_n) gdw. Bφ(πa1,...,πan)\mathfrak{B} \models \varphi(\pi a_1, ..., \pi a_n)

Also lassen sich Isomorphe Strukturen nicht durch die Prädikatenlogik unterscheiden und somit sind Modellklassen unter Isomorphie abgeschlossen und wenn AB\mathfrak{A} \cong \mathfrak{B} dann AK\mathfrak{A} \in K gdw. BK\mathfrak{B} \in K

Theorie

Dummer Name aber es ist einfach eine Menge von Sätzen TFO(τ)T \subseteq FO(\tau), die unter \models abgeschlossen sind. Heißt alle Sätze ψFO(τ)\psi \in FO(\tau) mit TψT \models \psi (das ist die Folgerungsbeziehung [Wenn T gilt gilt auch psi]), dann ist ψT\psi \in T.

Eine Theorie ist vollständig wenn entweder ψT\psi \in T oder ¬ψT\lnot \psi \in T gilt.

Die Theorie einer Struktur (Th(A:={ψAψ}\text{Th}(\mathfrak{A} := \{\psi \mid \mathfrak{A} \models \psi\})) ist auch ziemlich ergibig. Th(K)\text{Th}(K) für Modellklassen ist analog definiert.

Hierbei ist hilfreich: Wenn Φ,K\Phi, K axiomatisiert, dann ist Th(K)={ψΦψ}\text{Th}(K) = \{\psi \mid \Phi \models \psi\}

Jede Theorie lässt sich zu einer vollständigen erweitern

Wie kann ich sagen ob es eine Theorie ist oder nicht?

Es müssen immmer alle Tautologien drin sein, da die ja aus allem folgen. Endliche Sachen sind also schonmal sus. Dann sucht man einfach nur noch eine Formel die nicht in der Menge drin ist aber auch wahr ist, wenn alle in der Menge war ist.

Elementare Äquivalenz

Zwei Strukturen A,B\mathfrak{A}, \mathfrak{B} sind elementar äquivalent, wenn Th(A)=Th(B)\text{Th}(\mathfrak{A}) = \text{Th}(\mathfrak{B}) bzw. wenn für alle Sätze ψFO(τ)\psi \in FO(\tau) gilt:

Aψ\mathfrak{A} \models \psi gdw. Bψ\mathfrak{B} \models \psi

Zwei Strukturen sind m-äquivalent, wenn

Aψ\mathfrak{A} \models \psi gdw. Bψ\mathfrak{B} \models \psi

für alle Sätze ψFO(τ)\psi \in FO(\tau) mit qr(ψ)mqr(\psi) \le m (Quantorenrang)

Eine Theorie ist dann vollständig, wenn alle Modelle elementar äquivalent sind.