Im Grunde sind Zufallsvektoren einfach nur mehrdimensionale Zufallsvariablen. Also
X:Ω→Rn,w↦X(w)=(X1(w),...,Xn(w))
Ich schreibe hier jetzt X für einen Vektor. Auch hierfür gibt es natürlich Verteilungen, Erwartungswerte etc.
Verteilung: PX(A)=P(X∈A). Wenn X∈Rn dann ist die Verteilungsfunktion so: F(x1,...,xn)=P(X1≤x1,...,XN≤xn)
Die Eigenschaften der Verteilungsfunktion sind gleich zu den eindimensionalen nur halt eben für Vektoren.
Produktverteilung: Xi∼Fi(x)F(x1,...,xn)=F1(x1)⋅...⋅Fn(xn)
Hier sind alle X1,...,Xn stoch. unabhängig.
Diskrete Zufallsvektoren
Auch hier gibt es wieder eine Zähldichte/Wahrscheinlichkeitsfunktion: pX:Rn→[0,1],pX(x)=P(X=x)
Produktzähldichte: Sind p1(x),...,pn(x) Zähldichten, dann ist: p(x1,...,xn)=p(x1)⋅...⋅p(xn)
Stetige Zufallsvektoren
Die werden sehr schnell sehr doof, da sie nach einer Funktion fX(x1,...,xn) verteilt sind also:
P(X∈(a,b])=P(a1<X1≤b1,...,an<Xn≤bn)=∫anbn...∫a1b1fX(x1,...,xn)dx1...dxn
Die Dichte ist analog wie vorher definiert.
Bedingte Verteilungen / Dichten
Leider können auch in einem Zufallsvektor Zufallsvariablen untereinander abhängig sein.
Wir gehen hier von zwei Vektor aus also (X,Y). Dann ist die bedingte Zähldichte definiert als:
für stetige ZV ist es analog definiert nur mit f(x) als Dichtefunktion statt der Zähldichte:
fX∣Y(x∣y)={fY(y)f(x,y)fX(x)fY(y)>0fY(y)=0
Aber was heißt das jetzt? Das ist die Zähldichte/Dichtefunktion von X, wenn y gegeben ist.
Wieder als Beispiel: Mein PC stürzt (ganz hypothetisch) immer Montags zwischen 10:00 und 18:00 ab. Aber wenn ich im Urlaub bin und er ausgeschaltet ist, ändert das natürlich die Dichtefunktion bedeutend.
Als Notation wird X∣Y=y∼fX∣Y(x∣y) bzw. X∣Y=y∼pX∣Y(x∣y) verwendet
Als Test ob stoch. unabhängig gibt:
pX∣Y(x∣y)=pX(x) und pY∣X(y∣x)=pY(y) für alle x und y ebenso für stetige.
Aber leichter ist das Produktkriterium:
FX,Y(x,y)=FX(x)⋅FY(y) für alle x,y
Bedingter Erwartungswerte
E(X∣Y=y)=∑x∈XxpX∣Y(x∣y) bzw. E(X∣Y=y)=∫xfX∣Y(x∣y)dx
Kovarianzmatrizen
Statt einen einzelnen Varianzwert bildet man aus Var(X)=(Cov(Xi,Xj))i,j eine (n×n)-Kovarianzmatrix :(
Randdichte
Randdichte sind tatsächlich auch wichtig. Bsp. Man hat die Funktion fXY={4y2(2−x−y)0x,y∈(0,1)sonst
Dann ist die Randdichte von X:
fX(x)=∫−∞∞fXY(x,y)dy
und von Y:
fY(y)=∫−∞∞fXY(x,y)dx
Somit kann dann auch der Erwartungswert von E(Y)=∫−∞∞yfY(y)dy berechnet werden.
Bei diskreten Zufallsvektoren ist das analog nur statt Integral wird einfach summiert :)